Alemania: Bamberger Hörnla: Was das Besondere an den fränkischen Kartoffeln ist
Beim "Bamberger Hörnla" handelt es sich nicht (nur) um Backwerk - sondern um eine Kartoffelsorte: Seit dem 19. Jahrhundert steht die regionale Spezialität auf der fränkischen Speisekarte, war jedoch kurz auch bereits kurz vor dem Aussterben.

Ausschlaggebend für den Erhalt der fränkischen Kartoffel war das zähe Festhalten der Bauern an Traditionen und an der fränkischen Regionalküche.
Spezielle Kartoffelsorte Bamberger Hörnla steht seit 1854 auf der fränkischen Speisekarte
Hohem Zeit- und Arbeitsaufwand beim Anbau folgt ein intensiv-nussiges Geschmackserlebnis
Zu Kaufen: Im gut sortierten Supermarkt, auf dem Wochenmarkt - oder direkt bei den Erzeugern (Liste im Text)
Verbraucher sorgen durch den Kauf für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Seinen Namen hat das Bamberger Hörnla von seiner Hörnchen-artigen Form. Es schimmert leicht rötlich, ist eine festkochende Kartoffelsorte und hat eine sehr dünne Haut. Zum ersten Mal offiziell beurkundet wurde das Bamberger Hörnla im Jahr 1854. Bis heute ist ein Bamberger Hörnchen daher nur echt, wenn die Kartoffel auch aus Franken stammt. "Dieser Artenschutz geht inzwischen sogar so weit, dass die Kartoffel die von der EU vergebene Herkunftsangabe ’Geschützte geografische Angabe’ tragen darf", erzählt Reiner Lesch, Erzeuger und Vorsitzender des Fördervereins "Bamberger Hörnla e.V." im Gespräch mit inFranken.de.
Kartoffelsorte Bamberger Hörnla: Viel Pflege und Handarbeit, dafür kräftig-nussig im Geschmack
Die Kartoffelsorte "Bamberger Hörnla" wurde nie von Saatgutherstellern züchterisch bearbeitet und ist auch nicht in der amtlichen deutschen Sortenliste registriert. Die kleinwüchsige Pflanze mit dünnem, zartem Kraut und schneeweißer Blüte bevorzugt leichten nährstoffreichen Boden.
Zum Video "So müssen Sie nie wieder Kartoffeln schälen"
Viele Kartoffelsorten wachsen praktisch überall, sind leicht zu ernten und liefern einen hohen Ertrag. Für das Bamberger Hörnla gilt das allerdings nicht. Es ist empfindlich, braucht viel Pflege und Handarbeit. Auch die Erträge lassen zu wünschen übrig, sogar bei besten Wetterbedingungen.
Warum also setzt man auf eine solche Sorte? Für Reiner Lesch ist die Antwort klar: "Weil es so gut schmeckt. Es hat einen kräftig-nussigen Geschmack. Am liebsten esse ich das Hörnla ganz klassisch im Kartoffelsalat." Der Erzeuger und Bewahrer der fränkischen Spezialität sorgt mit dem Hörnla-Anbau für den Erhalt einer fränkischen Rarität und unterstützt zudem den Verkauf nachhaltiger und regionaler Lebensmittel. Weitere Informationen rund um das Bamberger Hörnla finden sie hier.
Slow-Food-Bewegung unterstützt den Erhalt des Bamberger Hörnla
Für den Erhalt des Bamberger Hörnla setzt sich auch Slow-Food ein. Mit dem Motto "gut, sauber und fair" setzt sich die Slow-Food-Bewegung mit solidarisch und nachhaltig arbeitenden kleinen Betrieben für eine Ernährungswende ein und sorgt so für die Bewahrung des traditionellen kulinarischen Erbes der Region.
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Der Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger.
Mit einer intensiven Unterstützung sorgt Slow-Food für den Erhalt des Bamberger Knoblauch, Bamberger Spitzwirsing, Bamberger Rettich und Bamberger Rauchbier. Außerdem unterstützt Slow Food den Anbau und Erhalt der Bamberger Zwiebel, welche in Franken eine ebenso lange Tradition hat.
Kauf von Bamberger Hörnla sorgt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Die geschmacklichen Qualitäten des Bamberger Hörnla haben sich weit über Franken hinaus herumgesprochen. Langsam erweitert sich der Kreis engagierter Landwirte, Gärtner und Köche, die sich trotz hohem Pflegeaufwand bei sehr niedrigem Ertrag um die Ausweitung des Anbaus bemühen.
Fuente: https://www.infranken.de/lk/bamberg/bamberger-hoernla-was-das-besondere-an-den-fraenkischen-kartoffeln-ist-art-5177734